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Wir brauchen eine Positive Utopie - um uns zu retten

Das, worauf wir den Fokus legen, hat die Tendenz sich zu verstärken. Und was wir Visualisieren, hat eine erheblich grössere Chance wahr zu werden.

· Veränderung,Coaching,Erfolg,Prozess

Wir brauchen eine positive Utopie - um uns zu retten

Das, worauf wir den Fokus legen, hat die Tendenz sich zu verstärken. Und was wir Visualisieren, hat eine erheblich grössere Chance wahr zu werden.

Es fällt uns leicht, dystophische Visionen der Zukunft zu erschaffen; Umweltzerstörung, Not, Mangel, Verzicht, Mord, Totschlag und Krieg. Natürlich wollen die meisten Menschen dies verhindern, nicht erleben. Und während wir von diesen Bildern, dieser schrecklichen vorweggenommenen Realität weg wollen - uns und unseren Kindern eine andere, bessere Zukunft wünschen - geschieht Folgendes: Wir erschaffen mit der Vorstellung und dem immer und immer wieder stattfindenden Ausformulieren und Visualisieren die besten Voraussetzungen dafür, dass genau diese Bilder wahr und damit unsere Zukunft werden. Der einzelne Baum auf der Skipiste, den wir fixieren um um ihn herum zu fahren - und dann mit Sicherheit treffen.

Natürlich sind es nicht primär unsere Gedanken, welche uns in diese Richtung drängen. Es sind unsere Taten. Und diese sind von unseren Gedanken gelenkt. Einzeln und im Kollektiv. 

Und gleichzeitig ist festzustellen, dass wir über keine zugkräftige, attraktive und erstrebenswerte Vision einer besseren Zukunft verfügen. Keine positive Utopie für uns und unseren Planeten. Ein Ziel, auf das sich unsere Gedanken fokussieren können, eine Vision in der sich unsere Energien und Anstrengungen bündeln können und eine wünschens- und lebenswerte Zukunft darstellt.

Bereits in den 1990er-Jahren arbeiteten Maja Storch und Frank Krause diese Erkenntnisse in ihr Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) mit ein. Dabei handelt es sich um ein Coaching Konzept, um ein psychoedukatives Selbstmanagement-Training. Integriert wurden Erkenntnisse aus der Psychoanalyse und Motivationspsychologie, basierend auf neurowissenschaftlichen Erkenntnissen zum menschlichen Lernen und Handeln.

Im Coaching wird der entscheidende Schritt, hin zum Ziel, mit der Metapher “den Rubikon überschreiten” umschrieben. Der Rubikon-Prozess beinhaltet eine Handvoll Zwischenschritte, doch in diesem Kontext relevant ist: Nur ein gut ausformuliertes, blühendes, anziehendes, sinnvolles, erstrebenswertes Ziel verspricht Erfolg und Erfüllung. Der Rubikon-Prozess ist überall in der allgemeinen Coaching Praxis bekannt. Storch/Krause allerdings haben erkannt, wie wichtig die Zielformulierung/Vision für den Erfolg ist und gewichten diesen Punkt weit stärker als in anderen Modellen üblich. Maja meinte einst zu mir: “Wenn dein Klient nicht mindestens eine acht auf einer Zehnerskala markiert, braucht er sich gar nicht erst auf den Weg machen.”. Oder auch: “Wer loszieht ohne konkret zu wissen, welches Ziel und warum er/sie dieses anstrebt, ist im besten Fall sehr mutig.” - Darum brauchen wir eine positive Utopie.

Wenn meine Annahme ist, dass sich fühlende und, in unserem Fall, denkende Wesen nach einer Existenz ohne Not, Schmerz und Angst sehnen: Wie und vor allem wo projiziert unser Unbewusstes diese Sehnsüchte hin? Wenn es nicht in eine positive Utopie ist? Da die Physik vorgibt, dass ein Vakuum danach strebt sich zu füllen, konstruiert sich das Unbewusste aus den vorhandenen Möglichkeiten seine eigene Vision. Eine Illusion von Glück als Flucht vor der Realität. Oder eben als Flucht vor der üblichen, dystophischen Vision.

Vorhanden sind in unserer Gesellschaft Unmengen von Heils-, Glücks- und Erfolgsversprechen. Finden können wir die in Form von Werbung, welche uns suggeriert, dass Konsum das Vakuum, die Leere füllt. Meine These ist, dass sich die Menschen, mangels positiver Utopie und Vision einer “guten” Welt, in die Glückseligkeit des Konsums retten. Nicht wissentlich und mit offenem Geist. Sondern weil “Es” in uns sich nach einer heilen Welt sehnt.

Wir brauchen eine positive Utopie und Vision, damit wir unsere Energien dahin bewegen können.

Nimm’ dir doch einfach einmal die Zeit dich hinzusetzen, oder -legen, und mal dir aus, wie denn die Welt ist, wenn sie gut ist.